Welche Ausrüstung braucht man überhaupt für die Astrofotografie? Gute Frage, das hängt natürlich davon ab, was man alles fotografieren möchte. Dennoch, um ein paar Ausrüstungsgegenstände kommt man nicht herum:
Die wohl wichtigste Grundlage in der Fotografie ist das Verständnis von Blende, Verschlusszeit und ISO. Denn diese drei Einstellungen beeinflussen nicht nur das Foto, sondern sich auch gegenseitig.
Immer wieder lese ich die Frage, wie man im Dunkeln richtig fokussiert. Logisch, bei Dunkelheit bringt einem der Autofokus nicht viel, also müssen wir manuell fokussieren. Das wird aber dadurch erschwert, dass man durch den Sucher am Himmel auch nicht viel sieht, woran man fokussieren könnte. Das ist jedoch kein Grund jetzt aufzugeben. Ich beschreibe hier ein paar Methoden, wie man dennoch in der Dunkelheit den Fokus treffen kann.
Dies war nicht nur zur Sonnenfinsternis 2015 ein großes Thema, sondern ist es immer wieder, wenn man Fotos von der Sonne machen oder einfach nur unser Zentralgestirn beobachten will. Und man kann nicht genug betonen, dass man niemals ungeschützt in die Sonne schauen sollte. Vor allem beim ungeschützten Blick durch Teleskope oder Objektive besteht akute Erblindungsgefahr, und das innerhalb von Sekunden. Aber auch der direkte Blick in die Sonne ist gefährlich. ausreichenden Schutz bieten nur spezielle Sonnenfilter oder Sonnenfilterfolie. Auch wenn im Internet viele gefährliche Videos und Hinweise kursieren, in denen sogenannte Profis (sorry, Ben, du hast es inzwischen korrigiert, ist aber ein Paradebeispiel) aussagen, dass das ganze schon nicht so schlimm sei, sei an dieser Stelle noch einmal gesagt: Das ist nicht wahr!
Ein beliebter Tipp ist die Nutzung einer Sonnenbrille oder einer durch Ruß geschwärzten Glasplatte. Beides ist sogar noch gefährlicher als komplett ohne Schutz in die Sonne zu schauen.
Was passiert überhaupt? Das Sonnenlicht besteht aus vielen Teilen von Strahlung, besonders gefährlich ist der UV Anteil. Dieser zerstört die Netzhaut, und zwar völlig schmerzlos. Man schädigt sich also die Augen, ohne dies zu merken. Ein natürlicher Schutzmechanismus des Auges ist das Blinzeln und das Schließen der Pupille. Eine Sonnenbrille dunkelt nun das Licht entscheidend ab, wodurch sich die Pupille weiter öffnet. Filtert die Sonnenbrille nun nicht genügend UV Licht heraus, kann das Auge irreparable Schäden davon tragen.
Auch dies liest man immer wieder oder bekommt die Frage gestellt. leider ist sie in der Fotografie nicht so leicht zu beantworten. Bei visueller Beobachtung ist das kein Problem. Durch die Kombination von Teleskop und Okular, welches das Strahlenbündel für das Auge entsprechend wieder parallel ausrichtet, ergibt sich die Vergrößerung durch die Formel
Verschwörungstheoretiker behaupten ja immer wieder, der Mensch sei nie auf dem Mond gewesen. Als Beweis kommt unter anderem auch gerne, dass man mit dem heutigen technischen Fortschritt in der Amateurastronomie ja Bilder von der US-Flagge auf dem Mond machen oder die zurückgelassenen Gerätschaften sehen können muss. Aber stimmt das wirklich? Kurze Antwort: Nein. Kann man nicht. Das lieg daran, dass die Flagge ein viel zu kleines Objekt ist, um aus so großer Entfernung aufgelöst zu werden.
Jede Optik besitzt ein bestimmtes Auflösungsvermögen. Das ist der Wert mit dem angegeben wird, wie gut kleine Objekte noch aufgelöst werden. Bei einem Teleskop errechnet sich der Wert mit folgender Formel:
Viele verbinden mit der Astrofotografie auch kompliziertes und vor allem teures Equipment. Das muss gar nicht sein. Mit einem relativ stabilen Stativ und einer Kamera, bei der man Blende, Belichtungszeit und ISO manuell einstellen kann, sind schon schöne Astrofotos möglich.
Sternspuraufnahmen, auch "Startrails" genannt, lassen sich ebenfalls recht einfach und ohne teures fotografieren. Benötigt wird hierfür lediglich ein stabiles Stativ, eine Kamera mit manuellen Einstellmöglichkeiten und ein programmierbarer oder feststellbarer Fernauslöser.
Optional kann man einen Batteriegriff oder eine externe Stromversorgung für die Kamera nutzen um die Aufnahmezeit zu verlängern.
Grundsätzlich entstehen Sternspuren dadurch, dass man die Kamera fest montiert und dann so lange belichtet, dass die Erddrehung die Sterne zu Strichen verlängert. Das kann man auf zwei Arten erreichen. Entweder man belichtet wirklich so lange oder erreicht die Sternspuren durch aneinander reihen mehrerer kürzerer Belichtungen. Bei einer langen Belichtung ist der Nachteil, dass ein eventuell vorhandener Vordergrund meist total ausbrennt und das Bildrauschen mit langen Belichtungszeiten auch stark zunimmt. Die Methode stammt noch aus der Analogfotografie, wo es nur mit riesigem Aufwand möglich gewesen wäre, ein Summenbild aus mehreren Einzelbildern zu kombinieren.
Sundogs, oder auch Nebensonnen genannt, entstehen, wenn das Sonnenlicht durch Eiskristalle gebrochen wird. Auch im Sommer können in hohen Atmosphärenschichten Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt herrschen. Wenn sich dort dann sechseckige Eiskristall-Plättchen bilden, wird das Sonnenlicht so gebrochen, dass im Abstand von etwa 22° neben der Sonne, manchmal auch beidseitig, eine sogenannte Nebensonne entsteht. Auch wenn man das Phänomen nicht sehr bekannt ist, kann man es doch recht häufig beobachten. Wenn man weiß, auf was man achten muss. Manchmal sind die Nebensonnen allerdings auch sehr stark ausgeprägt und leuchten hell in den Farben des Regenbogens.
Man braucht schon eine richtig klare Nacht um die Milchstraße am Himmel sehen zu können. Aber nicht nur ein klarer Himmel ist Voraussetzung, auch ein Beobactungsort, der frei von störenden Lichtquellen ist, ist Voraussetzung für ansprechende Milchstraßenfotos. Generell gilt: Je dunkler desto besser. Auch der Mond sollte nicht am Himmel stehen, sein Licht reicht schon aus, die Milchstraße zu überstrahlen.
Der Mond ist das erste Objekt, für das es mehr an Equipment braucht, als nur die "Standard-Ausrüstung". Denn ich denke jeder kennt das Problem: Man sieht einen gewaltigen Mond am Himmel und will diesen direkt auf ein Foto bannen, aber auf dem Chip kommt nur ein wenige große Pixel großer "Leuchtfleck" an.
Um den Mond ansehnlich abzulichten braucht es vor allem eins: Brennweite. Mit meiner Canon EOS 600D brauche ich schon das Teleskop mit 1200mm Brennweite um den Mond formatfüllend auf den Sensor zu bekommen. Man kann zwar auch mit 300mm schon den Mond einigermaßen detailreich ablichten, aber ich denke wir sind uns einig, die Details die die längere Brennweite hervorbringt, sind damit einfach nicht erreichbar.
Polarlichter entstehen durch Teilchenströme, die von der Sonne aus unser Erdmagnetfeld streifen. In den Polarkreisregionen treten sie sehr häufig auf, aber in den mittleren Breiten hat sie kaum jemand schon einmal mit dem eigenen Auge gesehen. Dennoch kann es passieren, dass bei einem sehr starken geomagnetischen Sturm auch bis Süddeutschland deutlich sichtbare Polarlichter am Himmel erscheinen. Das ist jedoch schon sehr selten. Etwas häufiger kommen Polarlichter in Norddeutschland vor.
Da moderne Kamerasensoren deutlich empfindlicher sind als das menschliche Auge kann es sogar sein, dass man mit einer Langzeitbelichtung ein Polarlicht einfangen kann, das man mit dem bloßen Auge nicht sieht. genauere Informationen zu Polarlichtern habe ich auf der Seite "Polarlicht-Info" zusammen getragen. Mit den dort gezeigten Daten und Diagrammen kann man abschätzen, ob in der Nacht Polarlichter sichtbar sein können.
Lebensalter: | 10 | 20 | 30 | 40 | 50 | 60 | 70 | 80 |
Augenpupille (mm): | 8 | 8 | 7 | 6 | 5 | 4 | 3 | 2,3 |